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1. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 24

1849 - Münster : Coppenrath
24 einem geräumigen Hafen auf der Nordseite des gleichnamigen Vorgebirges. In der Nähe erhob sich der berühmte Berg Eryr, auf dessen Gipfel der reiche Tempel der in ganz Italien verehr- ten Juno Erycina stand. Am Fuße des Berges lag die Stadt Eryr mit einem Hafen. — Eine Meile westwärts, auf einer schmalen Landzunge lag die von den Karthagern im ersten pu- nischen Kriege angelegte Stadt D rep a na (Trapani). — Auf der Nordküste: S eg est a oder Eg est a, welche der Sage nach von Äneas gegründet wurde. — Panormus, das heutige Pa- lermo, eine Kolonie der Phönizier, mit dem besten Hafen Siciliens; sie war damals die Hauptstation der karthagischen Flotte, jetzt ist sie die Hauptstadt der Insel. — H im er a, eine Kolonie der Chal- cider; hier wurden die Karthager im Jahre 480, am Tage der Schlacht bei Salamis, von Gelon gänzlich geschlagen. — Im In- nern: En na, welche man wohl den Nabel Siciliens nannte. 2. Sardinia. — Die Urbewohner dieser gebirgigen Insel galten für sehr wild und treulos. Sie waren ein Gemisch aus afrikanischen und iberischen Stämmen, zu welchen später Phöni- zier, dann Karthager kamen, bis die Insel im Jahre 238 von den Römern unterworfen wurde. An der Südküste lag das von Karthagern gegründete Car ali s (Cagliari), damals wie jetzt die Hauptstadt des Landes, mit einem guten Hafen; hier hatten auch die römischen Statthalter ihren Sitz. 3. Corsica. — Diese Insel, das Vaterland des Kaisers Napoleon, ist von Sardinien durch eine 2 Meilen breite Meer- enge getrennt, die in alter Zeit den Namen Fossa führte, jetzt aber „Straße von St. Bonifacio" genannt wird. Das Land ist ganz von waldigen Gebirgen durchzogen, und war damals nur an der Ostküste etwas angebauet. Die Bewohner, welche von den Römern als sehr wild und unbändig geschildert wer- den, beschäftigten sich größtentheils mit der Jagd und dem Berg- bau. Sie scheinen aus Jberien und Ligurien eingewandert zu sein. Später kamen auch noch Phocäer und Karthager herüber; namentlich gründeten die Phocäer an der Ostküste die Stadt Alalia, welche den Namen Aleria führte, seitdem Sulla eine Kolonie römischer Bürger dorthin geschickt hatte. Die Römer hielten diese Insel nicht hoch und stellten sie gewöhnlich unter den Statthalter Sardiniens.

2. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 139

1849 - Münster : Coppenrath
139 bäum zurück, und war schon im Begriffe, nach Afrika überzu- setzen; aber die militärische Strenge, welche er übte, ward Ver- anlassung, daß viele Städte von ibm wieder an die Karthager abfielen. Nach dritthalbjährigem Aufenthalte (278—275) schiffte er sich wieder nach Italien ein, um deu hartbedrängten Taren- tinern die erbetene Hülfe zu bringen. Scheidend brach er in die ahnungsvollen Worte aus: „Dieses Eiland wird dereinst der Zankapfel zwischen Rom und Karthago sein!" Sobald die Rö- mer seine Ankunft erfuhren, schickten sie den Consul Cur ins Dentatus mit einem Heere gegen ihn ab, und es kam bei Beneventum (275) zu einer dritten großen Schlacht. Pyrr- hus rechnete wieder vorzüglich auf seine Elephanten, aber gegen diese hatten die Römer ein gutes Mittel erfunden. Mit einem fürchterlichem Geschrei warfen sie brennende Fackeln und Pech- kränze zwischen die Ungeheuer, so daß sie wüthend zurückrannen und Verwirrung und Flucht über das Heer des Pyrrhus selbst brachten. Sein Heer wurde gänzlich geschlagen, sein Lager er- obert. Dieses diente ihnen zum Muster, wie man ein solches regelmäßig abstechen und befestigen müsse. Überhaupt lernten sie von ihm die neuere griechische Kriegeskunst kennen, durch welche fünfzig Jahre früher Alexander der Große ein so mächtiges Reich gegründet hatte. Der Sieger hielt nun einen glänzenden Tri- umphzug, in welchem auch vier Elephanten, zur größten Augen- weide der Römer, mit aufgeführt wurden. Nach dieser Niederlage hielt Pyrrhus es für rathsam, Ita- lien aufzugeben und in sein Land zurückzukehren 6). Er schiffte sich mit dem Überreste seines Heeres so geräuschlos als möglich wieder ein und ließ in Tarent bloß eine Besatzung zurück. Der klägliche Zustand, in welchem der große, weitberühmte Krieges- held wieder anlangte, mußte auch den auswärtigen Völkern einen hohen Begriff von der Macht der Römer einflößen. Er selbst endete schon im Jahre 272, bei der Belagerung von Argos im Peloponnes, sein abenteuerliches Leben. Hier schleuderte eine Argiverin von ihrem Hause herunter einen Ziegelstein auf den Kopf des Königs, so daß er besinnungslos vom Pferde sank; b) 0uriu8 Dentatus Pyrrhum ex Sicilia in Italiam reversum vicit et Italia expulit. Liv. ep. Xiv.

3. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 145

1849 - Münster : Coppenrath
145 thager i mmer weiter über Afrika aus, und-in der(.Blüthezeit mogte man in Afrika allein gegen dreihundert mehr oder weni- ger von ihnen abhängige Plätze finden, von denen die meisten wohl durch unmittelbare Stiftung entstanden waren. Allein nicht bloß, auf Afrika beschränkten sich ihre Niederlassungen. Sie besaßen auch die drei Balearen Majorka, Minorka und Jvizza; die Inseln: Malta (Melite), Gozzo (Gaulos) und Elba (Ai- thalia); Sardinien (Sardo) und Corsica (Kyrnos); ferner den südwestlichen Küstenstrich Spaniens mit dem altphönizischen Aus- gangspunkte Cadir (Gades); und die Nordküfte Siciliens mit den Städten Soloeis, Panormus und Motpe, nebst den kleinen Inseln bei Sicilien, z. B. den Liparischen. Eine so ausgebreitete Herrschaft über ferne Länder und Meere hin erwarb und sicherte sich Karthago durch seine trefflich bemannte und befehligte Flotte von hundertfünfzig bis zweihundert größeren Schiffen, für welche die geräumigen und festen Werften des inneren Hafens bestimmt waren. Das Landheer bildeten meist Söldner aus allen Nationen; die Bürgerwache, oder die soganannte heilige Schar, diente nur in Nothfällen der Hauptstadt. Auch Streitwagen und Elephan- ten wurden nach asiatischer Sitte bei ihrem Heere gebraucht. Rom hatte bis dahin durch zwei Handelsverträge, und selbst durch ein Bündniß gegen Pyrrhus, mit dieser erobernden Han- delsrepublik in friedlichem Verkehre gestanden. Über Sicilien aber, nach dessen Besitze Beide strebten, erwachte eine gegensei- tige Eifersucht; und es ging in Erfüllung, was der epirotische König ahnend vorhergesagt hatte: „Sicilien wird dereinst eine Palästra zwischen Rom und Karthago sein." Es hatten nämlich Ca mp an er, die sich wegen ihrer Tap- ferkeit Mamertiner, d. i. Söhne des Mars, nannten, bei Agathokles, dem Könige von Syrakus, als Miethstruppen ge- dient. Als sie nach dessen Tode aus dem Dienste entlassen wa- ren, schweiften sie als herrenloses Gesindel raubend umher, über- fielen die Stadt Messana, das heutige Messina und verübten hier die unerhörtesten Gräuelthaten. Da eilte der neugewählte syrakusische Feldherr und nachherige König Hiero herbei und be- lagerte sie in der festen Stadt Messana. In dieser Noch such- ten die Bedrängten, unter sich uneinig, Schutz und Hülfe, einige bei den Römern, andere bei den Karthagern. Der römische Weiter, Geschichte der Römer. j[Q

4. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 146

1849 - Münster : Coppenrath
146 Senat nahm anfangs billigen Anstand, dem Raubgesindel Hülfe zu schicken; aber das Volk drang mit Gewalt darauf. Unter- dessen wurden die Karthager von den Mamertinern in Messana ausgenommen; — eine wichtige Erwerbung für sie! Denn im Besitze dieser Stadt theilten sie mit den Römern in Rhegium die Herrschaft von der Meerenge. Jetzt wagten die Römer das Äußerste, um die Karthager hieraus wieder zu vertreiben. So- fort setzte ein Heer unter dem kampfbegierigen Cónsul Appius Claudius (Cauder) über den Sund, bemächtigte sich durch List und Verrath der Stadt und vertrieb die Karthager (264). Aber dadurch ward zugleich der Grund zu großen, langwierigen Kriegen gelegt, mit welchen die Römer, die bis dahin nur in dem abgesonderten Kreis der kleineren italischen Völker einge- schlossen waren, zuerst auf den größeren «Schauplatz der dama- ligen Weltgeschichte eintraten '). Die Karthager schlossen darauf mit den Sprakusern ein Bündniß und belagerten Messana, wurden aber Beide von Ap- pius geschlagen, der nun vor den Mauern von Syrakus er- schien. Hier ward mit wechselndem Erfolge gekämpft. Als aber im folgenden Jahre (263) sieben und sechzig Städte Siciliens theils von Syrakus, theils von Karthago abfielen und sich den Römern unterwarfen; da trat Hiero auf die Seite der Römer und blieb ihr treuer Verbündeter bis an seinen Tod (216). Von ihm unterstützt, griffen die Römer Agrigent (Girgeuti), den Hauptwaffenplatz der Karthager, an, welcher von Hannibal, dem Sohne des Gisco, auf das hartnäckigste vertheidigt wurde. Sie- den Monate lang zog sich die Belagerung hin. Da erst, als auch das zum Ersatz herbeigeeilte karthagische Heer unter Hanno von den Consuln Valerius Fl accus und Otacilius Cras- sus geschlagen war, gelang die Eroberung (262); und Messana wurde nun zu einem römischen Waffenplatze eingerichtet. Seitdem ergab sich im Binnenlande der Insel eine Stadt nach der andern. Mit so glanzenden Erfolgen erweiterte sich auch der Ge- ') Die Karthager hießen als Phönizier in der oskisch-latinischen Sprache Poem, Punid, und daher bekamen die drei mit den Römern geführten Kriege, welche im Ganzen 44 Jahre dauerten, auch den Na- men punische. — Vgl. K. Holthaus, Geschichte Rom's im Zeitalter der punischen Kriege. Leipzig 1846. w

5. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 148

1849 - Münster : Coppenrath
f i 48 Jetzt griffen die Römer auch die karthagischen Besitzungen auf Sardinien und Corsita an, während der Krieg in Sieilien mit großer Anstrengung von beiden Seiten, unter abwechselndem Glücke, fortgesetzt wurde. Einen zweiten großen Seesieg erfocht ten die Consuln des Jahres 256, M. Atilius Regulus und L. Manlius Vulso mit einer Flotte von dreihundert dreißig Schiffen, die hundertvierzigtausend Matrosen und Landsoldaten am Bord hatte, über das karthagische, zweihundertfünfzig Segel starke Hauptgeschwader unter Hanno und Hamilkar an der Süd- küste Siciliens, unweit des Vorgebirges Eknomus. Darauf setzten sie nach Afrika über, um den Feind in seinem eigenen Lande zu bekämpfen. Der feste Küstenplatz Clupea (Aspis) wurde ge- nommen, und mit Beihülfe der abtrünnigen Numiden alles Land bis gen Tunes erobert. Unterdeß war das Consulatjahr zu Ende gegangen. Manlius führte den größten Theil der Flotte und Mannschaft nebst reicher Beute nach Italien zurück; Regu- lus dagegen setzte als Procónsul an der Spitze von vierzig Schiffen, vierzehntausend Mann zu Fuße und fünfhundert Rei- tern den Krieg in Afrika siegreich fort. Von Tunes aus drang er vor bis unter die Mauern der Hauptstadt. Da boten die Karthager, welche vergebens um billigen Frieden nachgcsucht hat- ten, ihre ganze Macht auf und wählten den mit griechischen Miethstruppen gelandeten Spartaner Xanthippus zu ihrem Feldherrn. Regulus, der sich des Sieges zu gewiß glaubte und da- her weniger auf seiner Hut war, wurde im Jahre 255 bei Tunes überfallen und völlig besiegt. Die zahlreiche Reiterei und besonders die hundert Elephanten, die Xanthippus in seinem Heere hatte, richteten eine gräuliche Verwüstung unter den Römern an. Nur zweitausend von diesen retteten sich durch die Flucht nach Clupea; alle übrigen wurden entweder niedergehauen oder mit dem Pro- cónsul gefangen. Als die Nachricht dieser Niederlage nach Rom kam, wurde schleunigst eine Flotte nach Afrika geschickt. Diese siegte zwar noch in demselben Jahre und nahm den Rest des römischen Heeres in Clupea an Bord, allein auf der Rückfahrt wurde nem vitam udi a coena rediret, praelucere funalia et praecinere sibi tibias jussit, quasi quotidie triumpharet. Flor. Ii. 2. 10.

6. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 151

1849 - Münster : Coppenrath
151 übertrugen. Er eroberte die Festung Eryr, und diese bildete fortan mit Lilybäum und Drepanum eine unüberwindliche Vor- maucr seiner Macht. Von hieraus neckte und ermüdete er in unaufhörlichen kleinen Gefechten fast sieben Jahre hindurch die Römer; und wie ein schleichendes Fieber verzehrte dieser schwan- kende Kampf die Lebenskräfte beides Republiken. In dieser ver- hängnißvollen Lage beschlossen die Römer, noch einmal ihr Glück zur See zu versuchten; und durch freiwillige Beiträge wurde eine Flotte von zweihundert Kriegesschiffen ausgerüstet. Mit dieser segelte der Cvnsul L u t a t i u s C a t u l u s nach Sicilien ab und schloß Drepanum ein. Die karthagische Flotte kehrte ge- rade, mit vielem Gepäck und Mundvorrath belastet, von Afrika zurück: und Hanno, der Anführer derselben, beschloß jetzt, erst die Schiffe bei Eryr zu erleichtern und dann die Römer anzugrei- fen. Allein dieses Vorhaben vereitelte Lutatius. Mit seiner ganzen Flotte rückte er ihm entgegen, nöthigte ihn bei den ägatischen Inseln zur Schlacht und zersprengte und vernich- tete das feindliche Geschwader (242). Da trug Karthago, er- schöpft und unfähig, die ausgehungerten sicilischen Festungen län- ger zu behaupten, um Frieden an, der im Jahre 241 unter den Bedingungen zu Stande kam: daß Karthago Sicilien und die benachbarten kleinen Inseln zwischen Italien und Sicilien räu- men, binnen zehn Jahren dreitausend zweihundert euböische Ta- lente (fast drei Millionen Thaler) an Kriegskosten bezahlen und dazu alle römische Gefangenen unentgeldlich ausliefern, endlich Hiero und die Syrakuser nicht länger bekriegen sollte. Die Großmuth, mit welcher hier die Römer ihres treuen Bundes- genossen Hiero gedachten, konnte nur dazu dienen, ihnen auch in anderen Kriegen treue Mithelfer zuzuführen. So endigte ein vierundzwanzigjähriger wechselvoller Krieg, in welchem Rom durch Sturm und Feind siebenhundert, Kar- thago fünfhundert Kriegeöschiffe verloren, und ein fortan untilg- barer Nationalhaß tiefe Wurzeln geschlagen hatte. Sicilien, mit Ausschluß von Syrakus, wurde die erste römische Provinzd- Diesen Namen führten alle außerhalb des eigentlichen Italiens 5 5) Dieses Wort deutet in seiner Ableitung von provincere auf ein Hinwegdrängen des Feindes hin. Daher Festus pag. 124.: Provinciae appellantur, quod populus Romanus eas provicit, j. e, anle vicit.

7. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 194

1849 - Münster : Coppenrath
194 dem man alle Kostbarkeiten, alle Statuen, Gemälde und andere Kunstwerke, die hier in reicher Fülle vorhanden waren, heraus- geschafft hatte, um sie als Siegestrophäen mit nach Rom her- überzuführen, wurde die Stadt rein ausgeplündert, dann ange- zündet und bis auf den Grund zerstört (146). So sank auch Korinth, die Königin des Isthmus, in Schutt und Asche und zwar in demselben Jahre in welchem auch Kar- thago dasselbe traurige Schicksal traf. Nach Zerstörung dieser beiden großen Handelsstädte zog sich der damalige Handel und Verkehr größtentheils nach Alerandria, Utika und Rhodus. Mummius brach nun von seiner wüsten Brandstätte auf, um auch an den übrigen feindlichen Städten Rache zu nehmen. Schrecken ging vor ihm her; Alles beugte sich vor dem gewal- tigen Sieger. Überall wurde das Volk entwaffnet, die Rädels- führer ermordet, die Städte geplündert, die Mauern niederge- rissen, Theben aber und Chaléis auf Euböa völlig zerstört. Ganz Griechenland bot einen schaudererregenden Anblick dar. Endlich schickte der römische Senat, um das künftige Schicksal des Lan- des zu bestimmen, zehn Commissarien dahin. Diese verwan- delten Mittelgriechenland und den Peloponnes in eine römische Provinz unter dem Namen Achaja '). Der Sieger, Mummius, empfing die Auszeichnung des Triumphes und den Ehrennamen „A chai cus." §. 47. Die Kriege in Spanien. Viriathus. Numantia. Weit schwieriger als Karthago's und Koirnth's Besiegung war die Unterwerfung der freiheitsliebenden Sp anier, die sich hinter ihren Bergen um so hartnäckiger vertheidigten, je mehr sie durch die Habsucht und Treulosigkeit der römischen Befehlshaber erbittert wurden. Die Römer betrachteten schon seit dem Jahre 206, in welchem die Karthager Spanien völlig geräumt hatten, dieses Land als eine eroberte Provinz und theilten dieselbe in das diesseitige und jenseitige Spanien (Uispania citerior et ulterior). Allein es vergingen fast noch zweihundert Jahre blutiger und wechselvoller Kämpfe mit den einzelnen ungebeugten Volksstäm- 0 Über die Einrichtung einer Provinz pflegte freilich immer einige Zeit hinzugehen; daher wenigstens für Ach aja das gewöhnlich ange- nommene Jahr 146 nicht als ganz bestimmt angenommen werden kann.

8. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 308

1849 - Münster : Coppenrath
Ruhe dieser Weltstadt verschönerte er dieselbe mit den herrlich- sten Gebäuden und Anlagen '), und seine Freunde wetteiferten hierin mit ihm. Agrippa allein legte in einem Jahre 150 Springbrunnen und 130 Wasserbehälter an; außerdem crbauete er auch auf seine Kosten das Pantheon. — Italien, mit Einschluß vom diesseitigen Gallien, theilte Augustus in 11 Re- gionen und übertrug deren Verwaltung und Gerichtsbarkeit Quästoren. 4. Die Provinzen zur Zeit des Augustus zerfielen in Cäsarische (provínome Caesaris), die, als noch nicht völlig unterworfen und beruhigt, unmittelbar unter dem Imperator standen und eine große Militärmacht besaßen; und in sen «to- rische (provínome senaius), die, als beruhigt und friedfertig, von Proconsuln ohne Militärmacht verwaltet und vom Senat und Volk gemeinschaftlich auf ein Jahr besetzt wurden 2). In den Provinzen des Kaisers betrachtete sich dieser selbst als Statt- halter; daher sandte er dorthin nur Stellvertreter, Legate mit proprätorischer Gewalt, die ihr Amt so lange verwalteten, als es ihm gefiel. Beiden standen gewöhnlich Procuratoren und Quästoren als Verwaltungsgehülfen zur- Seite. Augustas selbst bereisete wiederholt die Provinzen und ordnete ihre Verhältnisse. Überhaupt erhielten sie, die früher so hart gedrückt wurden, durch ihn ein milderes Schicksal, weil die Statthalter unter strenge Aufsicht gestellt und auf ein festes Gehalt angewiesen wurden. Bei ihrem Abgang in die Provinz erhielten sie jedes Mal vom Kaiser ihre besonderen Instruktionen und Mandate 0 Augustus rühmte .sich mit Recht: marmoream se relinquere urbem, quam lateritiam accepisset. Suet. Oct. 28. — Bei Livius Iv 90. wird er templorum omnium conditor aut restitutor genannt. 'lj Die Provinzen außer Italien waren folgende: 1. In Europa: Sicilien, Sardinien und Corsika; Thracien und Mösien (an der untern Donau>, Macedonien, Achaja (Griechenland), Pan- nonien (Nieder- Ungarn-; Illyricum (Dalmatien), Noricum (Kärnthen, Krain); Räti en (Graubünden und Tyrol); Vindelicien (zwischen dem Inn, der Donau und Rätien; Gallien, Spanien und Lusitanien (Portugal). 2. In Afrika: Die Provinzen Afrika; Nu- mi dien und Mauri tanien im Westen der Nordküste; Cyrenaica und Ägypten im Osten derselben. 3. In Asien: Syrien nebst Palä- stina, Cilieien; die Provinz Asien (Kleinasien); Creta.

9. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 352

1849 - Münster : Coppenrath
352 Provinzen alle asiatischen Lander, Ägypten, Libyen und Thra- kien; die zweite oder illyrische Präfectur in 2 Diöcesen und 11 Provinzen Mösien, Makedonien, Griechenland und Creta. Zur dritten Präfectur Italien mit 3 Diöcesen und 29 Pro- vinzen gehörten Italien mit den Inseln Sicilien, Sardinien und Corsika, ganz West-Africa von Cyrene an, und die Süd-Donau- länder bis Mösien. Die vierte Präfectur Gallien mit 3 Diö- cesen und 29 Provinzen begriff Gallien, Spanien und Brittan- nien. Jeder Präfectur stand ein Prüfe et vor, der ohne Heer- befehl die ganze bürgerliche Verwaltung und Rechtspflege leitete, den Haushalt, die Polizei und Gewerblichkeit beaufsichtigte. Ihn unterstützten in den Diöcesen Vicarien oder Stellvertreter, in den Provinzen Rectoren (auch Conrectoren, Präsidenten, Pro- consularen genannt). Rom und Constantinopel hatten ihre be- sonderen Präfecten, die ebenfalls ohne Heerbefehl waren. Das gesammtc Militär war einem Oberfeldherrn (magister ntriusque exercitus) untergeben. Unter ihm stand der Befehls- haber der Fußtruppen (magister peditum) und der der Reiterei (magister equitum), unter welchen zunächst die Comites und Duees als Befehshaber der Truppen in den Provinzen standen. Den Mittelpunkt der ganzen Negierung und Verwaltung aber bildeten die sieben höchsten Hofämter: 1) der Oberkam- mcrherr (praepositus saeri cubiculi), dein die Aufsicht über den kaiserlichen Palast, das Hofgesinde, Garderobe, Tafel:c. oblag. 2) Der Reichskanzler (magister oliiciorum), welcher als Cere- monienmeister die Audienzen leitete, als Kanzler die Bittschriften und Anfragen an den Kaiser entgegennahm und die Jurisdiction über alle Hofbeamten hatte. 3) Der Staatssecretär (quaestor sacri palatii), welcher als Cabinetsrath die Gesetze und Befehle ausarbeitete und die kaiserlichen Decrete durch seine Unterschrift beglaubigte. 4) Der Reichsschatzmeister (comes sacrarum lar- gitionum), dem Finanzminister vergleichbar. 5) Der Kron- schatzmeifter (comes rerum privatarum divinae domus), als Verwalter des kaiserlichen Privatvermögens. 6) und 7) Die Befehlshaber der an die Stelle der gänzlich aufgelösten Präto- rianer getretenen kaiserlichen Haustruppen zu Pferde und zu Fuß (comites domesticorum equitum et peditum). Diese sieben Hofbeamten bildeten mit dem Praefectus urbi, dem am Hofe

10. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 366

1849 - Münster : Coppenrath
366 Valentim'an, fand sich mit den Hunnen ab und machte sich beim Abschlüsse dieses Vertrages so verdient um den neuen Thron, daß die Regentin volles Zutrauen zu ihm faßte und ihm die höchste militärische Gewalt und die erste Stelle in ihrem Staats- rathe übertrug. Valentinianus Hl. (425—455). Unter der schwachen Regierung dieses Kaisers, der fast sein ganzes Leben hindurch unter der Vormundschaft seiner Mutter blieb, gingen fast alle noch übrigen Provinzen des Reiches verloren. Ranke umstrickten den Hof. Der zweizüngige Aetius, voll Eifersucht über das Ansehen, das der verdienstvolle Statthalter von Afrika, Boni- facius, bei Hofe genoß, schwärzte diesen bei der Kaiserin- Mutter an, als wolle sich derselbe zum Herrn von Afrika machen und flüsterte ihr ein, sie mögte, zur Probe, ihn unter irgend einem Vorwände nach Hofe berufen, dann würde sich Herausstellen, ob er gehorchen und Afrika verlassen würde. Da er sah, daß der Argwohn bei ihr Wurzel faßte, ließ er dem Bonifacius durch einen seiner Ge- treuen die vertrauliche Mittheilung machen: er stehe bei Hofe in Verdacht; die undankbare Herrscherin beabsichtige, ihn zu stürzen; er möge die Nachricht äußerst geheim halten; von der Wahr- heit derselben könnte er sich überzeugen, wenn er unter irgend einem eitlen Vorwände an den Hof gerufen würde. Bonifacius wurde wirklich dahin gerufen und kam nicht. Placidia, die nun an der Treue des Aötius nicht zweifelte, sandte sogleich Truppen ab, den vermeintlichen Rebellen anzugreifen. Um sich in seiner Provinz behaupten zu können, rief Bonifacius schleunigst d.ie Vandalen unter Geiserich aus Spanien nach Afrika zu Hülfe herüber (429). Zu spät wurden Placidia und Bonifacius ent- täuscht und versöhnt. Dieser bereuete seine rasche That und wollte sich den gelandeten Barbaren widersetzen; allein er wurde geschlagen und zur Rückkehr nach Italien genöthigt. Die Sieger gründeten alsbald auf der Nordküfte Afrika's das van dali- sch e Reich mit der Hauptstadt Karthago'), eroberten Sicilien und die Balearen und machten sich durch ihre Freibeuterei allen C. Männert, Geschichte der Vandalen. Leipzig, 1785. — Unter der Geißel dieser raubsüchtigen Barbaren wurde das blühende Afrika zu einer Wüstenei. Bei der Belagerung von Hippo (Bona) starb 430 der h. Augustinus, Bischof dieser Stadt.
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